Wissenswertes über Leder

Leder

Tierhäute und –felle wurden schon in der Frühzeit menschlicher Zivilisation auf einfache Weise präpariert und als Bekleidung zum Schutz des Menschen vor Witterungseinflüssen verwendet.Es ist anzunehmen, dass die rohen Häute und Felle zuerst nur durch Trocknen und Raucheinwirkung nutzbar gemacht wurden, bis man mit fortschreitender Entwicklung der Zivilisation erkannte, dass eine weitaus bessere Haltbarkeit erzielbar ist, wenn das Hautmaterial mit gerbstoffhaltigen Pflanzenteilen (zerkleinerten Rinden, Hölzern oder Früchten) behandelt wird. Man lernte auch durch Einhängen der Häute in Wasser (kontrollierter Fäulnisprozess) und durch Behandlung des Hautmaterials mit Asche die Haare zu entfernen, wenn das „gegerbte“ Hautmaterial nicht als Pelz sondern als Leder verwendet werden sollte.

Neben verschiedenen Arten der Vegetabilgerberei (Loh- und Rotgerberei) ist auch die Sämischgerberei mit Tran, Fett oder Öl aus historischer Überlieferung bekannt und wird zum Teil heute noch praktiziert. Die Weißgerberei mit Alaun ergänzte vermutlich erst später den Erkenntnisstand der frühen Gerber.

Das Färben (ursprünglich Bemalen) des Leders mit pflanzlichen, tierischen oder mineralischen, farbigen Materialien ist ebenfalls aus sehr früher Zeit bekannt.

Aus diesen Anfängen entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte ein traditionsreiches Handwerk. Nach Einführung der Chromgerbung, etwa seit Ende des 19. Jahrhunderts entstanden Industriebetriebe, deren weltweite Verbreitung und wirtschaftliche Bedeutung allgemein bekannt ist.